Two households, both alike in dignity, 
In fair Verona, where we lay our scene, 
From ancient grudge break to new mutiny, 
Where civil blood makes civil hands unclean. 
From forth the fatal loins of these two foes 
A pair of star-cross'd lovers take their life; 
Whose misadventured piteous overthrows 
Do with their death bury their parents' strife. 
The fearful passage of their death-mark'd love, 
And the continuance of their parents' rage, 
Which, but their children's end, nought could remove, 
Is now the two hours' traffic of our stage; 
The which if you with patient ears attend, 
What here shall miss, our toil shall strive to mend.

Romeo und Julia (Shakespeare)

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Die Wintersonne stand nur als armer Schein, milchig und matt hinter Wolkenschichten über der engen Stadt. Nass und zugig war's in den giebeligen Gassen, und manchmal fiel eine Art von weichem Hagel, nicht Eis, nicht Schnee.

Die Schule war aus. Über den gepflasterten Hof und heraus aus der Gatterpforte strömten die Scharen der Befreiten, teilten sich und enteilten nach rechts und links. Große Schüler hielten mit Würde ihr Bücherpäckchen hoch gegen die linke Schulter gedrückt, indem sie mit dem rechten Arm wider den Wind dem Mittagessen entgegen ruderten; kleines Volk setzte sich lustig in Trab, dass der Eisbrei umherspritzte und die Siebensachen der Wissenschaft in den Seehundsränzeln klapperten. Aber hie und da riss alles mit frommen Augen die Mützen herunter vor dem Wotanshut und dem Jupiterbart eines gemessen hinschreitenden Oberlehrers …

»Kommst du endlich, Hans?« sagte Tonio Kröger, der lange auf dem Fahrdamm gewartet hatte; lächelnd trat er dem Freunde entgegen, der im Gespräch mit anderen Kameraden aus der Pforte kam und schon im Begriffe war, mit ihnen davonzugehen… »Wieso?« fragte er und sah Tonio an …

Thomas Mann - Tonio Kröger